Steht Ihre Strategie zur Krautfäule-Bekämpfung im Betrieb schon?
Biologie des Erregers
Der Pilz Phytophthora infestans kann die Kartoffelpflanzen auf verschiedenen Wegen infizieren. Zum einen überdauert er in der asexuellen Vermehrungsform in infizierten Knollen, zum anderen kann der Pilz über die sexuelle Vermehrungsform, als Dauersporen, Kartoffelpflanzen befallen.
Vegetativ kann sich Phytophthora infestans über bereits infizierte Knollen ausbreiten. Hierbei haben vor allem infizierte Pflanzkartoffeln, Durchwuchskartoffeln und Kartoffeln auf Abfallhaufen oder Nachbarflächen eine große Bedeutung. Der Pilz wächst anschließend mit der Pflanze (Primärbefall am Stängel) nach oben und infiziert über Sporangien, die durch Wind verbreitet werden, die Blätter der Kartoffel. Unter günstigen Bedingungen kann es zu einer Phytophthora – Epidemie kommen. Für eine Infektion reichen bereits 3 - 4 Stunden Blattnässe aus. Sporangien die in die Erde gelangen infizieren die neugebildeten Knollen, führen zu Braunfäule und stellen über latent infizierte Knollen das Überleben des Erregers sicher.
Seit einigen Jahren wird auch eine sexuelle Vermehrung des Erregers mittels widerstandsfähiger Dauersporen (Oosporen) beobachtet. Diese ist durch das Auftreten zweier Erregerstämme A -1- und A -2- möglich.
Die Kreuzung von A -1- und A -2- Stämmen hat viele Veränderungen des Erregers der Krautfäule bewirkt:
- Bildung von Dauersporen (Oosporen)
- Aggressivere Stämme
- Kürzerer Zeitraum bis zur Sporenbildung
- Höherer Anteil an Stängelbefall
Die aus den neuen Typen entstandene Erregerpopulation hat in kurzer Zeit die alte Population verdrängt. Diese neuen Typen besitzen eine deutlich höhere Aggressivität. Während man den A -2- Stamm vor Jahren nur selten fand, liegt sein Anteil in den Untersuchungen nun zwischen 10 und 50%.
Termingerechte Erstbehandlung ist die wichtigste Stellschraube im Fungizidmanagement!
Situationsangepasste Strategien gegen Krautfäule werden für Sie immer wichtiger. Einmal begangene Bekämpfungsfehler sind nicht mehr wettzumachen! Besonders wichtig ist eine termingerechte Erstbehandlung gegen Krautfäule. Idealerweise erfolgt diese 8 - 14 Tage vor dem sichtbaren Erstbefall im Bestand.
Fungizidwahl zum Spritzstart
In der Phase des starken Krautzuwachses bis kurz vor der Blüte und dem Beginn der Knollenbildung ist der Infektionsdruck witterungsbedingt in der Regel sehr hoch. Das Laub ist noch frisch und noch nicht ausreichend mit der schützenden Wachsschicht versehen. Deshalb müssen Sie Ihre Bestände rechtzeitig und gezielt schützen.
Bei hoher Infektionswahrscheinlichkeit muss die Erstbehandlung sehr sicher sein. Sie sollen hierfür Mittel mit guter Tiefenwirkung wie Produktsteckbrief Acrobat® Plus WG bevorzugen.
Die jungen Pflanzen sind durch die systemischen Eigenschaften von Produktsteckbrief Acrobat® Plus WG gut geschützt. Durch seine hohe Dauerleistung in Verbindung mit guter Regenfestigkeit bietet Ihnen Produktsteckbrief Acrobat® Plus WG zusätzlich, gerade bei unsicheren Witterungsperioden, eine hohe Sicherheit.
Empfehlungen zum Spritzstart
2,0 kg/ Produktsteckbrief Acrobat® Plus WG
- Im Anschluss an die Erstbehandlung ist die Mittelauswahl je nach Infektionsdruck anzupassen.
- Bei hohem Infektionsdruck oder schnellen Pflanzenwachstum sollten Sie weiterhin Produkte mit tiefenwirksamen bzw. systemischen Eigenschaften einsetzen. Diese Produkte wie z. B. Produktsteckbrief Acrobat® Plus WG breiten sich mit dem Saftstrom in der Pflanze aus. So werden auch weniger benetzte Pflanzenteile geschützt.
- Bei einem geringeren bis mittleren Krautfäuledruck hat sich seit Jahren Polyram® WG oder Orvego® Duo bewährt. Polyram® WG ist ein bewährtes Kontaktfungizid zur gleichzeitigen Bekämpfung von Phytophthora und Alternaria. Es sollte bei mäßigem Krautfäule-und Alternariadruck zum Einsatz kommen und eignet sich deshalb hervorragend als Tankmischpartner oder in einer Spritzfolge z. B. mit Produktsteckbrief Acrobat® Plus WG .
So bekämpfen Sie Krautfäule erfolgreich
- Den Spritzstart richtig terminieren
- Kontrolle der eigenen Kartoffelbestände auf Primärherde und Frühinfektionen
- Folgebehandlungen richtig setzen und unter Umständen Tankmischungen mit sporenabtötenden Mitteln wählen
- Wählen Sie die verschiedenen Fungizide je nach Höhe des Infektionsdruckes und nach Krautwachstum aus, Spritzabstände zwischen 5 und 14 Tagen
- Achten Sie beim Wirkstoffwechsel auf systemische Wirkstoffe. Vertrauen Sie bei den CAA-Fungiziden auf das Original Acrobat® Plus WG
- In Unter-Folien-Beständen ist eine genaue Kontrolle des Kartoffellaubs erforderlich, um u.U. umgehend nach der Folienabnahme zu behandeln. In Befallsnestern muss ggf. das Laub abgetötet werden.
- Hinweise für die richtige Terminierung erhalten Sie von Ihrer regionalen Pflanzenschutz- und Kartoffelanbauberatung oder aus entsprechenden Phytophthora-Prognosemodellen
Acrobat® Plus WG - Ihre Vorteile im Überblick
- Tiefenwirkung durch translaminare Verteilung von Dimethomorph
- Kurative und antisporulierende Wirkung
- Der Standart-Partner für Stopp- Spritzungen
- Lange Wirkungsdauer von bis zu 12 Tagen
- Zusatzwirkung gegen Alternaria durch hohen Mancozeb-Anteil
- Bewährt gute Regenfestigkeit
- In mehr als 20 Kulturen zugelassen
Polyram® WG - Ihre Vorteile im Überblick
- Optimal zur gleichzeitigen Bekämpfung von Alternaria und Phytophthora
- Anwenderfreundliche Granulatformulierung
- Staubfrei, leicht zu dosieren
- Gute Regenbeständigkeit
Orvego® Duo - Ihre Vorteile im Überblick
- Völlig neuer Wirkstoff aus eigenständiger Wirkstoffgruppe
- Hervorragende Wirkung gegen Kraut- und Knollenfäule
- Zusatzwirkung gegen Alternaria
- Schnelle und andauernde Regenfestigkeit
- Zoosporen- und sporangienabtötende Wirkung
- Schutz von wachsenden Blättern und Stängeln durch sekundäre Wirkstoffverteilung
Infomaterial
- download Acker- und Gemüsebaubroschüre 2017
- Acrobat® Plus WG
- east Signum®