Gemüse

Lebensmittel für eine nachhaltige Ernährung

Herausforderungen beim Gemüseanbau

Um qualitativ hochwertige, marktfähige Ware zu erzielen, ist ein effektiver Pflanzenschutz im Freilandgemüse unabdingbar. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die ober- oder unterirdischen Pflanzenteile vermarktet werden.

So vielfältig die Gemüsekulturen sind, so vielfältig sind auch die Bedrohungen durch Unkräuter und Pilzkrankheiten.

Bei den Herbiziden und Fungiziden stehen dabei Kriterien wie ein breites Wirkungsspektrum, ausgezeichnete Wirkung und hohe Kulturverträglichkeit im Vordergrund.

Ungräser stellen ein hartnackiges Problem für Gemüseerzeuger dar. Mit hochsommerlichen Witterungsphasen wird speziell das Auftreten von wärmeliebenden Hirse-Arten gefördert. Bei mangelnder Vorlage von Bodenherbiziden, die die Hirse-Arten erfassen, besteht akuter Handlungsbedarf. Denn Hirsen, aber auch Ausfallgetreide nach Getreidevorkultur, besitzen eine enorme Konkurrenzkraft, die mit der Gemüsekultur um Wasser und Nährstoffe konkurrieren!

Für eine sichere Wirkung müssen bei der Anwendung bestimmte Parameter beachtet werden. So kommt dem Entwicklungsstadium der Ungräser eine wesentliche Rolle zu.

Während man gegen zweikeimblättrige Unkräuter möglichst in einem kleineren Entwicklungsstadium behandelt, sollte man gegen einkeimblättrige Unkräuter in einem größeren Entwicklungsstadium behandeln. Der Blattstand jüngerer Blätter ist steiler, als der von älteren Blättern. Durch den horizontalen Blattstand älterer Blätter nehmen Gräser und Ausfallgetreide den Wirkstoff leichter über die älteren Blätter auf. Der ideale Einsatztermin beginnt ab dem 2-Blatt-Stadium bis Bestockungsende. Sind jedoch die Ungräser bei der Applikation zu groß, kommt es zu einer Wirkungsverzögerung. Später auflaufende Schadgräser werden durch die mangelnde Bodenwirkung nicht erfasst.

Auch die Witterung ist für einen gesicherten Bekämpfungserfolg von entscheidender Bedeutung. Nicht nur die Temperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit beeinflussen die Wirkung. Damit der Wirkstoff überhaupt an den Wirkort gelangen kann, muss dieser oberirdisch über den Blattapparat aufgenommen werden. Jedoch sorgt die Wachsschicht der Blätter für eine verminderte Wirkstoffaufnahme. Zur Überwindung dieser Barriere sind hohe Luftfeuchtigkeit und höhere Temperaturen förderlich. Wüchsige Bedingungen sorgen dafür, dass die Gräser-Herbizide schneller und effektiver im Pflanzengewebe transportiert werden. Grundsätzlich gilt, dass bei höherer biologischer Aktivität der Pflanze die Wirkung schneller eintritt.

Nach dunklem, regnerischem und bedecktem Wetter herrschen optimale Bedingungen für eine Anwendung, denn die Wachsschicht ist schwächer ausgebildet. Daneben sind die Wirkstoffe UV-instabil. Deshalb sind die Abendstunden ein idealer Zeitpunkt für die Applikation. Nach der Anwendung zeigt sich die Wirkung schnell. Ein Indiz hierfür: In den Meristemen sowie in ganz jungem, meristematischen und photosynthetisch nicht aktivem Blattgewebe wird die Zerstörung des Blattgewebes sichtbar. Als sicheres Anzeichen und zur Kontrolle der Wirkung kann das jüngste Blatt problemlos herausgedreht werden.

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